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Joseph E. Stiglitz: Trump has almost lost the trade war against China

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China
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07.08.2018
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Joseph E. Stiglitz ist der Gewinner des Wirtschaftsnobelpreises des Jahres 2001. Sie erreichen ihn unter: gastautor@handelsblatt.com
Bild: Bloomberg [M]

GASTKOMMENTAR
Trump hat den Handelskrieg gegen China fast schon verloren
VonJoseph E. Stiglitz
Die USA werden in der Konfrontation mit China den Kürzeren ziehen. Denn der US-Präsident bietet nur kurzfristige Lösungen, die auf lange Sicht seinem Land schaden, glaubt Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph E. Stiglitz.

Falls der zwischen Europa und den USA vereinbarte Waffenstillstand hält, werden sich die USA statt mit der ganzen Welt hauptsächlich mit China befehden. Wie wird das ausgehen?

Die makroökonomischen Gesetzmäßigkeiten setzen sich immer durch. Wenn die Inlandsinvestitionen der USA ihre Ersparnisse weiterhin überschreiten, wird das Land Kapital importieren müssen und ein hohes Handelsdefizit bekommen.

Schlimmer: Aufgrund der Steuersenkungen erreicht das US-Haushaltsdefizit Rekordstände, die laut einer Prognose bis 2020 eine Billion Dollar übersteigen werden. Das Handelsdefizit wird also unabhängig vom Ergebnis des Handelskrieges steigen.

Das passiert nur dann nicht, wenn Trump die USA in eine Rezession führt, bei der die Einkommen so stark sinken, dass Investitionen und Importe steil zurückgehen.

Das „beste“ Ergebnis von Trumps engem Fokus auf das Handelsdefizit mit China wäre eine Verbesserung der bilateralen Handelsbilanz, die mit einer entsprechenden Zunahme des Defizits gegenüber anderen Ländern einhergeht. Die USA könnten mehr Erdgas an China verkaufen und weniger Waschmaschinen kaufen, aber sie werden dann weniger Erdgas an andere Länder verkaufen und Waschmaschinen kaufen.

Doch aufgrund des Eingriffs der USA in den Markt werden sie so mehr für ihre Importe bezahlen und weniger für ihre Exporte erhalten. Bestenfalls geht es den USA dann schlechter als heute.

Trump agiert zu kurzsichtig
Die USA haben ein Problem, aber es betrifft nicht China. Es betrifft ihr eigenes Land: Amerika spart zu wenig. Trump ist extrem kurzsichtig. Hätte er nur einen Deut wirtschaftliches Verständnis und langfristige Visionen, so hätte er sein Möglichstes getan, um die nationalen Ersparnisse zu steigern. Das hätte das multilaterale Handelsdefizit reduziert.

Es gibt offensichtliche kurzfristige „Lösungen“: China könnte mehr amerikanisches Öl kaufen und es dann weiterverkaufen. Dies würde nicht den leisesten Unterschied machen, außer dass es die Transaktionskosten möglicherweise geringfügig verteuert. Aber Trump könnte sich dann brüsten, dass er das bilaterale Handelsdefizit beseitigt habe.

Aber es wird schwierig, das bilaterale Handelsdefizit sinnvoll zu senken. Mit abnehmender Nachfrage nach chinesischen Waren wird sich der Wechselkurs des Yuans abschwächen. Dies wird die Auswirkungen der US-Zölle teilweise ausgleichen und zudem Chinas Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern steigern.

Falls China aktiver interveniert und aggressivere Vergeltungsmaßnahmen einleitet, könnte die Veränderung in der Handelsbilanz mit China noch geringer ausfallen. Der relative Schmerz, den jedes Land dem anderen zufügt, ist schwer zu bestimmen.

China hat eine größere Kontrolle über seine Volkswirtschaft und wollte ohnehin auf ein Wachstumsmodell umstellen, das auf der Binnennachfrage statt auf Investitionen und Exporten beruht. Die USA helfen China lediglich bei etwas, was es sowieso zu tun versucht.

Der US-Präsident wird mit seiner Taktik scheitern
So viel ist klar: Falls Trumps Ziel darin besteht, China daran zu hindern, seine „Made in China 2025“-Politik zu verfolgen, wird er damit fast mit Sicherheit scheitern. Trumps Handlungen werden die chinesische Führung im Gegenteil nur in ihrer Entschlossenheit bestärken, die Innovation voranzutreiben und die technologische Vorherrschaft zu erreichen, da ihr bewusst wird, dass sie sich nicht auf andere verlassen kann und dass die USA ihr aktiv feindselig gegenüberstehen.

Wenn ein Land in einen Krieg eintritt – sei es ein Handelskrieg oder ein sonstiger Krieg –, sollte es sichergehen, dass gute Generäle das Sagen haben, die klar definierte Ziele und eine praktikable Strategie verfolgen und die Unterstützung der Bevölkerung genießen. Dies ist die Stelle, an der die Unterschiede zwischen China und den USA besonders groß erscheinen. Kein Land könnte über ein weniger qualifiziertes Wirtschaftsteam verfügen als Trumps.

Die Unterstützung der Wähler wird weiter schwinden, wenn sie sehen, dass sie in diesem Krieg doppelt verlieren: Arbeitsplätze gehen verloren, nicht nur wegen der Vergeltungsmaßnahmen Chinas, sondern auch, weil die US-Zölle den Preis der US-Exporte verteuern und sie weniger konkurrenzfähig machen.

Dies könnte einen Rückgang des Dollar-Kurses erzwingen, der die Inflation weiter in die Höhe treibt. Die Fed dürfte dann die Zinssätze anheben, was Investitionen und Wachstum verringern und die Arbeitslosigkeit in die Höhe treiben würde.

China hat Trump wiederholt gesichtswahrende Wege offeriert, die es ihm ermöglicht hätten, das Schlachtfeld zu räumen und sich zum Sieger zu erklären. Doch er weigert sich, diese Wege zu gehen.

Source:https://app.handelsblatt.com/politi...ml?ticket=ST-2218128-Fdnz2v9enWiLlHMfy4v3-ap3

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07.08.2018
The author
Joseph E. Stiglitz is the winner of the 2001 Nobel Prize for Economics. You can reach him at: gastautor@handelsblatt.com
Image: Bloomberg [M]

GUEST COMMENTARY

Trump has almost lost the trade war against China

By Joseph E. Stiglitz
The US will lose out in the confrontation with China. Because the US President offers only short-term solutions that harm his country in the long run, believes Nobel Prize winner Joseph E. Stiglitz.

If the ceasefire agreed between Europe and the US holds, then the US will be the main target of China, rather than the rest of the world. How will that end?

The macroeconomic laws always prevail. If US domestic investment continues to exceed its savings, the country will have to import capital and get a high trade deficit.

Worse, as a result of the tax cuts, the US budget deficit reaches record levels that are forecasted to exceed $ 1 trillion by 2020. The trade deficit will therefore increase, regardless of the outcome of the trade war.

This will only happen if Trump leads the US into a recession where incomes are falling so much that investment and imports are falling sharply.

The "best" outcome of Trump's close focus on the trade deficit with China would be an improvement in the bilateral trade balance, accompanied by a corresponding increase in the deficit vis-à-vis other countries. The US could sell more natural gas to China and buy fewer washing machines, but they will then sell less natural gas to other countries and buy washing machines.

But because of the US intervention in the market, they will pay more for their imports and receive less for their exports. At best, the US is worse off than it is today.

Trump acts too short-sighted
The US has a problem, but it does not affect China. It affects their own country: America saves too little. Trump is extremely short-sighted. If he had only a sense of economic understanding and long-term vision, he would have done his utmost to increase national savings. That would have reduced the multilateral trade deficit.

There are obvious short-term "solutions": China could buy more American oil and then resell it. This would not make the slightest difference, except that it may add slightly to the transaction costs. But Trump could then boast that he had eliminated the bilateral trade deficit.

But it will be difficult to meaningfully reduce the bilateral trade deficit. With decreasing demand for Chinese goods, the yuan's exchange rate will weaken. This will partially offset the impact of US tariffs and also increase China's competitiveness vis-à-vis other countries.

If China intervenes more actively and initiates more aggressive retaliatory measures, the change in the trade balance with China could be even smaller. The relative pain that each country inflicts on the other is difficult to determine.

China has more control over its economy, and it wanted to switch to a growth model based on domestic demand rather than investment and exports anyway. The US is only helping China with something it's trying to do anyway.

The US president will fail with his tactics
So much is clear: if Trump's goal is to prevent China from pursuing its "Made in China 2025" policy, it almost certainly will fail. On the contrary, Trump's actions will only strengthen the Chinese leadership in its determination to drive innovation and technological hegemony, recognizing that it can not rely on others, and that the US is actively hostile to it.

When a country enters a war, be it a trade war or any other war, it should make sure that good generals are in charge, with well-defined objectives and a workable strategy, and with the support of the people. This is the place where the differences between China and the US seem particularly big. No country could have a less qualified economic team than Trumps.

Voter support will continue to dwindle if they see them losing twice in the war: jobs are lost, not only because of China's retaliation, but also because US tariffs make the price of US exports more expensive and less competitive do.

This could force a decline in the dollar, which drives inflation further. The Fed should then raise interest rates, which would reduce investment and growth and increase unemployment.

China has repeatedly offered trump face-saving ways that would have allowed him to clear the battlefield and declare himself victorious. But he refuses to go these ways.
 
Last edited:
I am not sure who is winning. In the morning its America winning , by the end of day its China winning. Forgive me for my poor understanding of trade war between two, but I am extremely confused.
 
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